Pubertät, was ist das eigentlich? Was genau passiert da und warum? Klar, wir Erwachsenen wissen Bescheid, oder? Im Leben eines Jugendlichen ist es die aufregendste Zeit. Alles verändert sich, man wird nun erwachsen und die Hormone spielen verrückt. Es ist aber auch eine Zeit der Unsicherheit. Tausende Fragen gehen den Mädchen und Jungen hier durch den Kopf. Woher weiß ich, dass ich in die Pubertät komme? Was passiert wann? Ist bei mir alles normal? Wem kann ich all meine Fragen stellen, ohne mich zu schämen?

Grundsätzlich sagen natürlich die meisten Eltern, dass ihr Kind mit ihnen über alles sprechen kann. Aber mal ehrlich, wollten Sie früher mit ihren Eltern über Liebe, Pubertät und Sex reden und könnten Sie ihrem Kind denn wirklich alle Fragen beantworten?

Eine Statistik der BzgA zeigt, dass 69% der Jungen und 67% der Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren angeben, von ihren Eltern aufgeklärt worden zu sein. Dabei sprechen Mädchen fast ausschließlich mit ihrer Mutter, Jungen zu gleichen Teilen mit Mutter und Vater über diese Themen. 16% holen sich Rat bei ihren Geschwistern, 50% beraten sich mit ihren Freunden und fast 60% nutzen die Anonymität des Internets, um sich Informationen zu beschaffen. Konfession sowie die soziale und kulturelle Herkunft spielen bei der Auswahl eine große Rolle. Aber wie wertvoll sind diese Quellen denn wirklich? Geben Sie zum Beispiel mal bei „Google“ harmlose Schlagworte wie „Schambehaarung“ oder „Erstes Mal“ ein und schauen Sie, wie schnell man an pornografische Inhalte gerät. Oder überlegen Sie einmal, welche Mythen in Ihrer eigenen Jugend über gewisse Themen verbreitet wurden.

Auch im Schulunterricht geht es erfahrungsgemäß selten in die Tiefe. Kinder lernen zwar wie die Babys entstehen und im besten Fall noch etwas über Geschlechtskrankheiten, damit ist dann meist aber auch das Thema abgehakt. Welche Verhütungsmittel es neben Kondom und Pille gibt, wo man sie bekommt und wie man sie richtig anwendet, bleibt oft unerwähnt. Genauso ist es beim Thema Hygieneartikel für Mädchen. Ganz verschwiegen wird auch oft, dass sich nicht nur Mann und Frau ineinander verlieben dürfen.

Da ist es doch gut, dass man in all diesen Fragen Profis zu Rate ziehen kann. Von deren Wissen profitierten in den letzten Tagen die Viertklässler der Staatlichen Grundschule Schmalkalden. Zu Gast waren unsere Mitarbeiterinnen der Schwangerschaftsberatungsstelle. Denn ein fester Bestandteil ihrer Aufgaben ist die Sexuelle Bildung. Altersentsprechend informieren sie die Heranwachsenden von Grundschule über weiterführenden Schulen und beantworten deren Fragen sachlich und wertfrei. Und das kommt ziemlich gut an. Die Schmalkalder Schüler*innen jedenfalls waren sehr interessiert und stellten, nach einem Einblick in die Pubertät und einem Film, ihre Fragen. Einige waren vorab schon sehr gut informiert, für andere war alles völlig neu. Fragt man einen Erwachsenen nach seiner eigenen Aufklärung, so können sich die meisten noch nach vielen Jahren sehr genau daran erinnern. Da kann man als Eltern doch sehr beruhigt sein, wenn dies bei den Kindern durch geschulte Pädagogen statt durch YouTube, TikTok und die Bravo erfolgt. Natürlich kann unsere Veranstaltung nicht alle Fragen beantworten und nicht jedes Problem lösen, doch ist es ein sehr guter Einstieg. Die Resonanz der Schulen zeigt, wie wichtig und wertvoll unser Angebot ist. Für das laufende Schuljahr sind bereits alle Termine ausgebucht. Mit unserem kostenfreien Beratungsangebot bieten wir eine Anlaufstelle für junge Menschen und auch Eltern, die nach wertfreien Informationen und Antworten suchen.

Fazit: Die Sexualpädagogik des DRK-Schmalkalden e. V. ist ein tolles Angebot, umgesetzt von tollen Mitarbeiterinnen, welches unbedingt genutzt werden sollte.